Betrachte die Welt mal anders.
Auch wenn der fantastischen Technologie bei Star Wars in der Realität Grenzen gesetzt sind, hat sich George Lucas wohl in den 70er Jahren von der damaligen technischen Errungenschaft der Laser inspirieren lassen. In seinen Filmen nutzt Lucas das Lichtschwert als Waffe im Kampf zwischen Gut und Böse. Ein Kristall im Handgriff des Schwertes generiert eine hochenergetische Laser-Strahlung. So verhält es sich auch bei dem Infrarot-Feststofflaser, der mittlerweile als probates Mittel Eingang in die Restaurierung gefunden hat.
Ende des Jahres 2016 standen wir vor einer schwierigen Aufgabe. Auf den glanzvergoldeten Rahmen der »Goldenen Tafel« wurde in früheren Restaurierungen eine im Laufe der Jahrzehnte verschwärzte Goldbronze aufgetragen. Diese war mit herkömmlichen Methoden kaum zu entfernen, ohne die originale Oberfläche zu beschädigen. Mit dem Laser fanden wir eine schonende, sogar berührungsfreie Möglichkeit, die Goldbronze abzunehmen, die Vergoldung und die historischen, transparenten Lacke jedoch zu erhalten.
Das Abtragungsprinzip des Lasers basiert auf dem spezifischen Absorptions- und Reflexionsverhalten der verschiedenen Schichten. Während Gold die Strahlung reflektiert und transparente Lacke sie transmittieren, absorbiert die oxidierte Bronze die Strahlung und wird dadurch förmlich abgesprengt, was im Film gut zu sehen ist. Mikroskopische Untersuchungen bewiesen die Unversehrtheit der originalen Goldoberfläche. Unser ewiger Kampf zwischen Gut und Böse besteht letztlich darin, den richtigen Weg zur Erhaltung und Pflege unserer Kunst- und Kulturgüter zu finden. Möge die Macht mit uns sein.
Sophia Röllig, Volontärin
Restaurierungsprojekt Goldene Tafel