Circle of life – Marketingelement des WeltenMuseums

»Was soll denn dieser komische überdimensionierte Kreis? Der verdeckt ja das ganze Bild…«,
»Die Werbegestaltung macht ja das Kunstwerk kaputt!«, »Gestaltet Ihr jetzt Dartscheiben?« und so weiter…

Neues Konzept – neues Gesicht

Vor einiger Zeit fiel der Entschluss, dem Landesmuseum Hannover ein neues Konzept zu Grunde zu legen: Getreu dem Motto »das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile« wurden die verschiedenen Fachbereiche des Hauses neu gedacht und zu einem großen Ganzen zusammengelegt – das Landesmuseum wurde das WeltenMuseum! Ein neues Selbstverständnis bringt aber auch ein neues Gesicht mit sich und dieses Gesicht gilt es zu zeigen: Ende 2014 waren die Würfel gefallen und das WeltenMuseum bekam ein neues Corporate Design – ein konzeptioniertes, einheitliches Erscheinungsbild – mit einer starken Bildsprache und einem neuen Logo.

Du bist, was du mitteilst

Weltoffen, naturliebend, menschenfreundlich, kunstinteressiert – das WeltenMuseum in Hannover ist bunt und lebendig; aber wie bildet man ein Gesamtverständnis ab? Und wie vereint man so viele unterschiedliche Bereiche und Facetten in der Außenwirkung? Und wann ist die Gestaltung für Auge und Kopf des Besuchers unmissverständlich mit dem Museum verbunden?
Markenbildung ist ein komplexes Feld im Bereich Marketing. Und Marketing im Museum ist weit mehr als die reine Befriedigung der Besucher-Bedürfnisse oder eine Aneinanderreihung von Werbemaßnahmen. Vielmehr ist es Teil einer vielseitigen Öffentlichkeitsarbeit, eines Kommunikationsmix, der dem schillernden Gesicht der Kulturinstitution zur Aufmerksamkeit verhilft. Unser Gestaltungsrelaunch hat im letzten Jahr sehr viele und sehr unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen…

Auf dem Weg zur Markenbildung – wie alles begann

Die Idee, Waren oder Institutionen durch Marken ein unverwechselbares Gesicht zu geben, ist nicht neu: Es war einmal ein Schwert mit Namen Ingelrii…. Nein, das ist nicht ganz richtig: viele Schwerter aus dem 11. Jahrhundert werden diese Inschrift getragen haben; denn in diesem Fall steht sie nur im entfernten Sinne für einen glorreichen Namen, vielmehr für einen talentbesetzen Handwerksbetrieb. Denn schon damals standen einschlägige Hersteller für ein Qualitätssiegel und vielleicht sogar für ein Image. Die Waffen der Ingelrii-Schmiede scheinen sich im Alltag zu bewährt zu haben, standen für wilde Geschichten und waren daher ein gefragtes Produkt – eine mittelalterliche »Marke« war geboren. (Dass die Markenbildung auch schon um 1000 n.Chr. mehr oder weniger talentierte Imitatoren mit sich brachte, ist ein anderes Thema.)
Museen gibt es wie Schwerter viele; und dennoch ist jedes Museum einzigartig in seiner Sammlung, seinen Mitarbeitern und seiner Erscheinung – so auch das WeltenMuseum!

Der Kreis

Unverwechselbarer, elementarer Bestandteil des neuen Erscheinungsbildes ist der weiße Kreis. Als markantes, unübersehbares Gestaltungselement taucht er an allen möglichen Stellen auf; so schmückt er sämtliche Plakate, Flyer, Einladungen, Karten, Ankündigungen, Social Media-Posts, Shopartikel und und und … Seit seiner »Geburt« erreichten uns vielfältige Rückmeldungen, die eine Fülle von Interpretationsvarianten aufweisen. (Anm. d. Red.: wir freuen uns sehr über das rege Interesse an dem neuen Auftritt!) Nur so viel vielleicht: nein, er soll kein Zielfernrohr sein! Obwohl auch wir in ihm verschiedene Ebenen verkörpert sehen: er fungiert auf den Bildern als eine Art Lupe, die das Augenmerk auf Details lenkt. Er ist in seinem konsequenten Einsatz ein Wiedererkennungsmerkmal. Er ist Element des neuen Museumslogos. Er steht in seiner Form für die (Museums)Welt, in der unsere Besucher und Mitarbeiter immer wieder viel erleben und entdecken. Er steht für das WeltenMuseum.

Der Weg zur Marke WeltenMuseum ist sicher noch lang und erlebnisreich; aber auch hier gilt: manchmal ist der Weg dorthin auch eine Art Ziel.

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Nicola Kleinecke, Marketing + Eventmanagement
widmet sich mit Begeisterung dem Museumsmarketing und dem Veranstaltungsbereich des Hauses. Wenn sie nicht gerade telefoniert, schreibt sie tonnenweise Post-Its und nutzt ggf. auch die eigene Hand, wenn der Block aufgebraucht ist.